Posts mit dem Label verlassen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label verlassen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Stückwerk


Ich dachte, wenn ich endlich gehe
Und dann nicht mehr nach hinten sehe,
Wär alles das, was einmal war,
Vergangenheit und nicht mehr da. 

Ich hatte dabei nur vergessen,
Dass alles, was ich je besessen
Und nicht erwerben konnt' mit Geld,
Nicht einfach in den Abgrund fällt. 

Nicht, wie all die anderen Sachen,
Die nur den Besitz ausmachen. 
Die hab ich leicht zurückgelassen. 
Ohne mir auf's Herz zu fassen. 

Doch alles, was ich heute bin,
Ist Stückwerk und der Zugewinn
Kleiner und auch großer Dinge,
Die ich mit meinem Koffer bringe. 

Die mich formten Tag für Tag,
Auch wenn ich sie nicht alle mag. 
So sind sie doch ein Teil von mir
Und immer auch ein Stück von dir. 

Mag ich auch nur nach vorne seh'n,
So wirst du dennoch mit mir geh'n. 
Als mein Berater und auch Mann,
den ich nicht von mir lösen kann. 

Du hättest mir das gleich gesagt,
Hätt ich dich vorher nur gefragt,
Nun deine Stimme in mir spricht. 
Ich weiß, doch hören wollte ich das nicht. 

                                      (c)IrisKudelko

Donnerstag, 20. Februar 2014

Traumflucht



Ein Sonnenstrahl küsst meinen Fuß,
der heute aus der Bettstatt schaut.
Zur Klimaregulierung, wie ich spüre,
denn ich glühe, mir ist heiß,
so heiß

Schwer wiegen Augenlider, die mein
Schlafgesicht noch verschließen . 
Zur Tagesabschottung, wie ich glaube, 
denn der Tag stört, er ist grell, so grell. 

Mein Herz rast in meiner Brust, 
die fast zu zerspringen droht. 
Als Traumfluchtsignal, wie ich höre, 
denn ich erwache, es schlägt laut, 
so laut. 

An mir klebt ein durchträumtes Bett,
das mich getragen hat. 
Gleich dem Nachtexpress, wie ich denke,
Hin und zurück, es ging schnell, so schnell. 

Wir sind zusammen gereist, heute Nacht, du und ich. 
In einer Zeitmaschine, wie ich sehe,
Denn du bist nicht hier, nur ich allein,
ganz allein. 

Noch umnebelt ist mein Verstand, der
nun langsam erwacht. 
Als Rückholfeder, wie ich merke,
denn sie zerrt an mir, ungnädig hart,
so hart. 

Ich muss hier verschwinden, wieder
zurück auf den Weg, den ich noch nicht kenne,
doch er liegt schon vor mir, gewunden
und lang, so lang. 

                                      (c) Iris Kudelko