Sonntag, 16. März 2014

Waffenruhe




Ein Sommermorgen im Straßencafé
Der Milchschaum zerplatzt unter dem Kakao 
Es tun mir noch immer die Ohren weh
Von Streit und Verletzung ist mir ganz flau

Ich lasse den heißen Kaffee fließen
In einen Bauch, der sich umdrehen will
Kann leider den Moment nicht genießen
Denn unsere Waffen ruhen nur still

Es war einmal Liebe, als es begann
Wir waren beide unendlich vernarrt
Jetzt sehen wir uns nicht einmal mehr an
Die glänzenden Augen zu Eis erstarrt 

Damals, die Gänsehaut auf meinem Arm
Der Klang Deiner Stimme war schon genug
Dein Duft so betörend, die Worte so warm
Heute riecht alles nach Lug und Betrug

Vom Kampf so müde und von Wut erfüllt
Schafften wir es, uns hier herzusetzen 
Berührungslos und in Schweigen gehüllt
Um später die Messer neu zu wetzen 


                                        (c) Iris Kudelko



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen